Ausgabe 20/2015: Das erneuerte Dreieck Paris – Berlin – Moskau
Die „Passauer Neue Presse“ formulierte es am 5. Dezember 2015 deutlich: Deutschland zieht in Krieg gegen IS. Weil der Sozialist Francois Holland sein Vaterland Frankreich von einem schweren Terrorschlag des Islamischen Staats angegriffen sah, erklärte er sein Land „im Krieg“ und suchte eiligst nach Bundesgenossen. Deutschland, der Bruderstaat seit dem Deutsch-Französischen Vertrag von 1963, erklärte sich umgehend zum Waffenbruder. In Moskau machte man auch sofort mit – aber aus anderen Gründen.
2015-20 Dreieck Paris-Berlin-Moskau.pdf
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Ausgabe 19/2015: Flüchtlings- und Terrorbekämpfung - steht das GG im Weg?
Nach dem Terror von Paris haben die dortigen Sicherheitskräfte richtig hingelangt. Schusswechsel mit Todesfolge, Verhaftungen, Ausnahmezustand. Von allen akzeptiert? Auch viele Deutsche wünschen sich eine härtere Gangart. Als einer der ersten meldete sich Bayerns Finanzminister Markus Söder. So kann es nicht weiter gehen, meinte er, Flüchtlinge brächten mehr Terrorgefahr. Schon ertönten die Rufe aus der CSU, die Bundeswehr im Inneren einzusetzen. Den Notstand ausrufen? Ist Deutschland sturmreif, müssen „echte Kerle“ zur Abwehr eingesetzt werden, auch im Kanzleramt?
2015-19 Fluechtlings- und Terrorbekaempf
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Ausgabe 18/2015: Blatter und Katar - Ende eines Märchens
Kenner der wunderschönen Märchen aus dem Orient weinten immer, wenn die letzten Zeilen vorlagen. Denn egal wie das jeweilige Märchen ausging, es war stets so spannend, dass man kein Ende wollte. Die Geschichten spielten vor langer Zeit, als man noch auf fliegenden Teppichen reiste. Diese konnten sich natürlich nur die bedeutendsten Menschen leisten. Das war also schon immer so. Mit diesem Orient freundete sich deshalb auch ein Großer aus dem Abendland an. Er träumte von einem märchenhaften Aufstieg.
2015-18 Blatter und Katar - Ende eines M
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Ausgabe 17/2015: Die Demütigung Russlands und die neue Lektion - Legendenbildung und Machtspiel
Im Jahr 2013 äußerte ein polternder russischer Außenminister im Zusammenhang mit Syrien, man werde den USA eine „Lektion erteilen“. Friedensnobelpreisträger Barack Obama hatte selten Lust, mit Wladimir Putin zu sprechen. Durch die Ukraine-Politik des Kreml ging diese Lust völlig verloren. Putin war oft isoliert, nahm an keinen wichtigen Konferenzen in Europa mehr teil und tröstete sich mit Reizfotos der Umarmung von FIFA-Boss Sepp Blatter oder anderen zwielichtigen Gestalten. Doch er begann auch zu drohen. Durch Riesen-Paraden auf dem Roten Platz setzte er das äußere Zeichen. Dazu kam die KGB-Schulung: mit Intrigen-Politik destabilisieren, einschüchtern und gefügig machen der Gegner. Mit der Flüchtlingsbedrohung Europas kam der entscheidende Schalthebel.
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Ausgabe 16/2015: Die Bundeswehr als Armee der Einheit
25 Jahre nach dem offiziellen Tag der Einheit schadet der Blick auf eine besondere Entwicklung dieser Einheit keineswegs. Es geht um unsere Bundeswehr, die in diesen Tagen ihr 60jähriges Bestehen feiert. Gegründet wurde sie bekanntlich, weil trotz des zunehmenden Drucks durch die keineswegs friedliche Sowjetunion keine Europäische Verteidigungs-Gemeinschaft zustande kam. Die neue deutsche Bundeswehr musste sich 1955 selbständig bilden und der Nato beitreten. 40 Jahre nach ihrer Gründung war sie Schrittmacher der deutschen Einheit.
2015-16 Bundeswehr als Armee der Einheit
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Ausgabe 15/2015: Der schlimme Kreislauf der Gewalt - Pulverfass Naher Osten
Über die deutschen Medien werden nahezu ununterbrochen „erbarmungslose Kriege“, „katastrophales Flüchtlingselend“ oder „terroristische Gewalt“ in die Öffentlichkeit ge-bracht. Es wird zunächst Bewusstsein geschaffen und ins Gewissen geredet und dann zum Handeln aufgefordert. Verantwortungsbewusstsein?
2015-15 Pulverfass Naher Osten.pdf
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Ausgabe 14/2015: Migration und Integration – das gilt auch in Bayern
Als wieder einmal Asylbewerber, Ausländer oder Flüchtlinge im Deutschen Fernsehen präsentiert wurden, tauchte eine natürliche Reaktion auf. Einerseits das Empfinden „Wer kommt denn noch zu uns?“ und andererseits, etwas zeitverzögert, „Können wir vernünftig reagieren“. Ja, es ist alles nicht neu auf der Welt, auch nicht im CSU-regierten Bayern. Es gibt sogar seit langem einen Integrationsbeauftragten der Staatsregierung. Es gibt außerdem seit einiger Zeit einen bayernweiten CSU-Arbeitskreis Migration und Integration.
2015-14 Migration und Integration.pdf
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Ausgabe 13/2015: Moskaus Drang nach dem Osten – mehr als eine Chimäre
Als im Zuge des Raubs der Krim und des Abschusses des malaysischen Flugzeugs die EU zur Waffe der Sanktionspolitik griff, reagierte Wladimir Putin wie erwartet. Statt einzulenken oder wenigstens andere Töne anzuschlagen, bedeutete er seinen bisherigen westlichen Partnern, dass er „ganz anders“ könne. Flugs kamen Milliarden-Geschäfte mit dem östlichen Nachbarn, der Volksrepublik China, ins Gespräch. Besonders russisches Gas und Öl sollten ins Reich der Mitte verkauft werden. Alles nur eine Chimäre, also ein Luftschloss?
2015-13 Moskaus Drang nach dem Osten.pdf
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Ausgabe 12/2015: Das war der Gipfel – was bleibt am Boden?
Deutschland, Bayern, Krün haben den Gipfel überlebt. War das zu erwarten, nach allem im Vorfeld von Elmau? Nicht unbedingt, doch Nerven brauchten Teilnehmer und Beobachter allemal. Von allen Seiten gab es Besserwisser und Bessermacher. Selbst der Erfinder der Gipfeltreffen, Helmut Schmidt aus dem großen Hamburg, fand den Gipfel in Bayern klein und bedeutungslos – weil der russische Präsident nicht dabei war.
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Ausgabe 11/2015: Putin stärkt Blatter – und umgekehrt
Es war vorhersehbar: irgendwann fährt die FIFA ihren Karren an die Wand und irgendwie bekommt Josef Blatter trotzdem Rückenstärkung durch Strategen seines Kalibers. Der eine versteigt sich zum Vergleich Blatters mit Mutter Theresa, Nelson Mandela oder gar Jesus, der andere wittert eine Hinterlist seines eigenen Erzfeindes, der Amerikaner. So war Wladimir Putin einer der ersten, der Josef Blatter zum Durchhalten gegen New York und Washington aufforderte. Es ging also nicht mehr um schnöde Selbstbereicherung, Korruption oder Größenwahn von Funktionären, es ging schnell um Erzfeindschaft und Endsieg.
2015-11 Putin und Blatter.pdf
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Ausgabe 10/2015: Der Bahnstreik – für die Kunden alles Druschba oder was?
Im Fernsehen wirkte alles dramatisch: stillgelegte Hauptbahnhöfe, wütende Reisende, bissige Gewerkschafter. Die „Deutschland AG“ schien unterzugehen. In den Printmedien klang alles entspannter: dort hieß es, mindestens ein Drittel der Züge sei unterwegs, oft sogar mehr. „Lügenpresse“?
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Ausgabe 9/2015: Das Kreuz mit dem Golf: Politisches Reiseverbot nach Arabien – und auch in andere Länder?
Im Vorfeld der Reise des bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer an den „Golf von Persien“ hatte es die bekannten politischen Lager-Angriffe gegeben. Dort müsste er längst schon einen Besuch gemacht haben, meinten die einen. Diesen Diktatoren gibt man nicht die Hand, meinten die anderen. Wahr ist: die Staaten um den „Arabischen Golf“ stehen viel stärker im Fokus als noch vor dreißig Jahren.
2015-09 Das Kreuz mit dem Golf.pdf
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Ausgabe 8/2015: Die Show mit dem „historischen Handschlag“ - statt Transatlantisch Panamerikanisch?
Gibt er ihm die Hand oder nicht? Nimmt er seine Hand oder nicht? So ähnlich wurde in allen Medien spekuliert, als es in Panama einen Cumbre Panamericana gab, ein Gipfeltreffen der amerikanischen Art. Gemeint waren US-Präsident Barack Obama und Kubas Chef Raul Castro und geächzt wurde nach dem „historischen Handschlag“ zweier Erzfeinde. Es kommt immer wieder vor: Kohl mit Mitterand in Verdun, Strauß mit Mao in Peking – und viele andere „Erzfeinde“, die Geschichte schreiben wollen. Ohne Show keine Großtat, die im Gedächtnis bleibt.
2015-08 Historischer Handschlag.pdf
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Ausgabe 7/2015: Nach 40 Jahren Hoffnungen auf einen neuen Iran - Atomabkommen schafft Klima des Vertrauens
Vor 40 Jahren führte der Vorsitzende der Jungen Union Bayern, Theo Waigel MdB, eine Delegation von CSU-Nachwuchspolitikern nach Persien, wo sie überall freundlich empfangen wurde. Es herrschte dort noch der Shah, der Westen betrachtete das aufstrebende Land mit Wohlwollen. Den Namen „Iran“ gab es zwar, doch „Persien“ klang historischer, vertrauenswürdiger. Anti-Shah-Demonstrationen, wie sie besonders in der Bundesrepublik Deutschland üblich waren (trotz oder wegen der deutschen Ehefrau des Shah), wurden als damals übliche „linke Mache“ abgetan. Als aber der Student Benno Ohnesorg bei einer dieser Demonstrationen in Berlin ums Leben kam (wie man heute weiß, unter Einfluss der Stasi), brodelte die deutsche Politik.
2015-07 Atomabkommen Iran.pdf
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Ausgabe 6/2015: Die Goldenen 1990er Jahre! Damals Klima des Vertrauens – von Griechenland bis Russland
Vor 20 Jahren war es problemlos möglich, dass eine Delegation des deutschen Verteidi-gungsausschusses freundlich in Athen empfangen wurde und dass auch ein vorheriger Besuch in der Türkei zu keinen Verstimmungen führte. Heute hat ein tiefbrauner griechischer Verteidigungsminister nichts Besseres zu tun, als seinen Antrittsbesuch als Provokation zu inszenieren, und ein türkischer Ministerpräsident auch nichts Besseres, als ununterbrochen Großmannsgehabe zu verbreiten. Lauter „kleine Putins“?
2015-06 Griechenland.pdf
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Ausgabe 5/2015: Ähnlichkeiten des Jugoslawien- und des Ukraine-Kriegs
Vor 20 Jahren trieb der Schrecken auf dem Balkan seinem Höhepunkt zu. Für die Öffent-lichkeit machte man glaubhaft, Völker würden Kriege gegeneinander führen: Serben gegen Kroaten oder umgekehrt, Bosnier gegen Serben, Serben gegen Albaner. In Wahrheit nahmen verrohte nationalistische und militärische Figuren ihre eigenen Völker in Geiselhaft und begannen sie zu vernichten. So scheint es derzeit auch in der Ukraine abzulaufen.
2015-05 Jugoslawien und Ukraine.pdf
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Ausgabe 4/2015: Moskau statt Washington - Alte Sehnsüchte gewinnen Oberhand
Minsk II – Abkommen „ohne Alternative“. Auch wenn Angela Merkel diese gewohnte berühmt-berüchtigte Beurteilung zu einem Sachverhalt noch nicht geäußert hat, ist „rebus sic stantibus“ nichts anderes zu erzielen gewesen. Der Lateiner Franz Josef Strauß hatte einst mit diesem Spruch genervt. „Unter den obwaltenden Umständen“ war nichts Besseres zu erreichen in Minsk. Historiker werden in einigen Jahren oder Jahrzehnten aber ihr Urteil fällen: Europa koppelte sich von den USA ab.
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Ausgabe 3/2015: Die Weizsäckers und die CSU – Dichtung und Wahrheit liegen wieder einmal eng beieinander
Am letzten Januartag 2015 wurde bekannt, dass im hohen Alter der frühere Bundespräsident Richard Freiherr von Weizsäcker verstorben war. Mit vollem Recht wurde das ehemalige Staatsoberhaupt allseits gewürdigt. Erneut wurde der beeindruckende Lebenslauf veröffentlicht. Richard von Weizsäcker war nicht bloß Bundespräsident (1984-1994), sondern zuvor auch Regierender Bürgermeister von Berlin oder Vizepräsident des Deutschen Bundestages – und er war „Wehrmachtsoffizier“.
2015-03 Die Weizsaeckers und die CSU.pdf
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Ausgabe 2/2015: Technische Groß-Projekte – Spiegel einer Super-Gemeinschaft?
Was bei „Stuttgart 21“ blutig verlief und für München gar nicht erst versucht wird, gelang in Wien. Seit Dezember 2014 lädt der neue zentrale Hauptbahnhof zu beque-merem Reisen und zu höheren Fahrgastzahlen ein. Tu Felix Austria?
2015-02 Grossprojekte.pdf
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Ausgabe 1/2015: Mythos FJS – 1915-2015
Das Jahr 1915 kann in seiner Bedeutung unterschiedlich gesehen werden. Die Bevölkerung Bayerns und politisch Interessierte Menschen in anderen Teilen Deutschlands werden in großem Stil jedoch auf jenes Ereignis aufmerksam gemacht, das mit der Geburt eines gewissen Franz Strauß vor 100 Jahren zusammen hängt. Die Geburt eines Menschen, stets wird sie mit besonderen Gefühlen betrachtet. Doch oft erst später, manchmal nach 2000 Jahren, weiß man um ihre Bedeutung. Ein kleiner Münchner Metzgersohn jedenfalls begann als „Franzl“ und endete als Franz Josef Strauß – oder als FJS, analog zu JFK (John F. Kennedy) oder FDR (Franklin Delano Roosevelt). Wahrlich eine gigantische Metamorphose.
2015-01 Mythos FJS.pdf
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