Beiträge zur Zeitgeschichte 2009

Ausgabe 22/09: Vor 30 Jahren stand (fast) der Untergang des Westens bevor
Es gehört zum Medienzeitalter, dass jedes Jahr und besonders vor „runden“ Jahreszahlen intensive Prophezeiungen für die Zukunft gemacht werden. Wer erinnert sich nicht an die Aufregung zum „Millennium“, also im Vorfeld des Jahres 2000. Dabei wachte man am 1. Januar 2000 praktisch wie immer auf, vielleicht dieses Mal mit mehr „Esprit“ im Kopf, weil man sich als Zeitzeuge einer Zeitenwende fühlte. Doch die Erde drehte sich wie gewohnt weiter.
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Ausgabe 21/2009: Als vor 20 Jahren auch der Balkan in Aufruhr geriet
Bei allen Jubelfeiern zum Mauerfall in Berlin und zu den vorhergegangenen friedlichen Veränderungen in Polen und Ungarn gerät die Entwicklung bei den „südlichen Slawen“, also auf dem Balkan, zu sehr in den Hintergrund. Denn im Sog des Reformjahres 1989 hatte sich auch in der „Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien“ der Druck auf Änderung eingestellt. Zwanzig Jahre später war nichts mehr wie vorher.
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Ausgabe 20/2009: Obama contra Osama - oder umgekehrt
Schon im Februar war es ein offenes Geheimnis, dass der neue USPräsident Barack Obama die Verbündeten dazu aufrufen wird, mehr Truppen nach Afghanistan zu entsenden. Wenn nicht 40 000 weitere Soldaten kämen, könnte die Nato-Operation gescheitert sein, warnte General Stanley McChrystal, derzeitiger Kommandeur vor Ort.
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Ausgabe 19/2009: Vor 20 Jahren: Wie ich den Tag des Mauerfalls erlebte
Derzeit wird viel über den „Mauerfall“ und damit verbunden die „Wiedervereinigung“ oder den „Schritt nach Europa“ geredet. Aber nicht alles ist authentisch. Vor allem entstehen – nicht zuletzt des Geschäftes wegen – Berichte, die weder zeitlich noch inhaltlich korrekt sind. Man will nur rechtzeitig „auf dem Markt sein“.
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Ausgabe 18/2009: Die Sonderbeziehungen zwischen Deutschland und Rumänien
Herta Müller – bisher ein Allerweltsname – hat mit ihrem jüngsten Literatur-Nobelpreis die deutsch-rumänischen Beziehungen in einen neuen Rahmen gestellt. Denn Herta Müller ist Deutsche und wohnt in Berlin. Aber sie war in Rumänien geboren und erst 1987 „ausgesiedelt“. Sonst wird der Geburtsort mit der Abstammung in Verbindung gebracht?
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Ausgabe 17/2009: 60 Jahre Volksrepublik China - Fortschritt für die Menschheit?
Mit viel Pomp und gewohnter Propaganda wurde dieser Tage der 60. Jahrestag der Gründung der Volksrepublik China begangen. Wie einst bei der untergegangenen „Ruhmreichen Sowjetunion“ feierten sich vor allem die Machthaber. Sie machen die Welt glauben, dass erst mit ihrem Machtantritt die Probleme der Landsleute und der ganzen Welt gelöst wurden und werden. Die Geschichte gibt aber auch eine andere, eine grausamere Lektion, die Lektion von Millionen Toten.
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Ausgabe 16/2009: Niederbayern und die Bundesregierung
Vor genau 60 Jahren fanden die ersten Wahlen zum Deutschen Bundestag statt. In Niederbayern gab es sechs Wahlkreise – und bald sogar einen Bundesminister.
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Ausgabe 15/2009: 1989 - War die Wiedervereinigung ein Selbstläufer?
Auch wenn das Jahr 1989 in die Weltgeschichte einging, mit den Ereignissen in Prag, Budapest oder Berlin, so wird niemand den Anspruch erheben, dass er alles so erwartet oder gar geplant hatte. Auch Helmut Kohl wurde erst im Nachhinein zum „Kanzler der Einheit“. Ein „Selbstläufer“ war der Weg zur Wiedervereinigung nicht.
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Ausgabe 14/2009: Sowas gab es - ein Viehhändler im Deutschen Bundestag
Obwohl der niederbayerische Bundestagsabgeordnete Franz Xaver Unertl (1953-1970) nie zu höheren Partei-, Parlaments- oder Regierungsaufgaben berufen wurde, lässt sein Name noch heute manche Zunge schnalzen – und das nicht nur in seiner engeren Heimat. Als „Ritter des Ordens wider den tierischen Ernst“ (1971) wurde er auch in Aachen, am anderen Ende der Bundesrepublik, bekannt und geschätzt.
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Ausgabe 13/2009: Terror und Piraten - Somalia und Sudan im Teufelskreis
Die Piratenüberfälle vor der somalischen Küste und der Völkermord im südlichen Sudan beschäftigen seit Jahren die interessierte Öffentlichkeit. Abhilfe oder gar Rettung scheint nicht in Sicht. Die Probleme liegen viel zu tief. Sie traten auch schon vor 25 Jahren ans Licht der Öffentlichkeit.
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Ausgabe 12/2009: September 1989 - Der Weg in die Freiheit führt durch Vilshofen
Allgemein anerkannt und hochgeschätzt ist die Rolle der Ungarn beim „Riss im Eisernen Vorhang“. Durch diesen wurde der Sprung in die Freiheit möglich. DDR-Urlauber hatten sich in Budapest in der BRDBotschaft verschanzt oder am Plattensee entsprechende Gerüchte begierig aufgenommen. Bald kam auch der Donaustadt Vilshofen eine bewegende Rolle zu – im doppelten Wortsinn.
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Ausgabe 11/2009: 1989 - Der eiserne Vorhang reißt
Im Frühsommer vor 20 Jahren erlebten die Menschen in der Welt ein Wechselbad der Gefühle. Überall gab es laute Rufe nach Freiheit und Demokratie, und zwar von Hunderttausenden. Aber während in Europa die Hoffnung wuchs, schlugen die Machthaber in Peking brutal zurück. Was fühlten die Menschen damals?
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Ausgabe 10/2009: Deutsche Einheit – Armer Osten?
Kürzlich beklagte der „Armutsbericht“ einer deutschen Wohlfahrtsorganisation die ungerechte Vermögensverteilung in Deutschland. Denn als Region habe beispielsweise Mecklenburg-Vorpommern die höchste Armutsquote. Prompt versuchten viele, den erfolgreicheren Regionen, vor allem „im Westen“, ein schlechtes Gewissen einzureden. Auch 20 Jahre nach der erneuten Vereinigung Deutschlands gibt es tatsächlich immer noch keine „Einheitsquote“ in der Vermögensverteilung. Wäre diese erstrebenswert?
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Ausgabe 9/2009: Der Orient-Express und Niederbayern
Vor 90 Jahren wirkte sich das Ergebnis des 1. Weltkriegs auch auf die Streckenführung berühmter Züge aus. Weil man beispielsweise von Seiten der Alliierten das besiegte Deutschland und Österreich umfahren wollte, ergab sich beim traditionellen Orient-Express die neue Linie von Paris über Basel, Mailand, Venedig, Triest, Zagreb und Belgrad nach Konstantinopel. Der legendäre Simplon-Tunnel war für Reisende entdeckt.
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Ausgabe 8/2009: „Wiener Blut“ oder „Vilshofener Blut“?
Anlässlich einer kürzlich durchgeführten Blutspende-Aktion des Bayerischen Roten Kreuzes in Vilshofen hatte die Schlagzeile „Vilshofener Blut“ Eingang in ein Wochenblatt gefunden. Diese Verbindung zur bekannten Johann Strauß-Operette „Wiener Blut“ gibt Anlass zu zeitgeschichtlichen Betrachtungen. Bei der Operette war es um das „blaue Blut“ der multikulturellen Stadt Wien während des berühmten „Wiener Kongresses“ von 1815 gegangen. Was aber ist mit „Vilshofener Blut“ gemeint?
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Ausgabe 7/2009: Heute vor 20 Jahren – gab es Vorboten für den Fall des Eisernen Vorhangs?
Nicht viel deutete am 27. April 1989 in der Regierungserklärung von Bundeskanzler Helmut Kohl in Bonn auf „die Große Zeitenwende“ hin. Der Regierungschef erläuterte zwar die „Perspektiven für die neunziger Jahre“, aber natürlich ohne Einheitsideen für ganz Deutschland. Im Gegenteil: wegen des gewohnten Gangs der Dinge wurden am Rhein sogar neue Einrichtungen geschaffen, die wie das „Haus der Geschichte“ die Bundesrepublik Deutschland seit 1949 dokumentieren sollten. Aber man beobachtete mehr oder weniger aufmerksam die Ereignisse der Weltgeschichte.
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Ausgabe 6/2009: Schwester Mary Prema: Eine Westfälin auf den Spuren von Mutter Theresa
Vor genau dreißig Jahren bekam Agnes Gonxha Bojaxhiu den Friedensnobelpreis. Doch nicht mit ihrem Geburtsnamen wurde sie geehrt, sondern mit ihrem weltberühmten Ordensnamen „Mutter Theresa“. Sie hatte wie kaum eine andere ihr Leben den Ärmsten geopfert.
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Ausgabe 5/2009: Im Jahr 1949: Zweierlei politische Weichenstellungen
Vor genau 60 Jahren hoben „die Väter und Mütter des Grundgesetzes“ die neue Bundesrepublik Deutschland in den Stand eines später blühenden Gemeinwesens – und ebenso vor 60 Jahren verkündete im „Reich der Mitte“ ein einzelner Revolutionär die neue Volksrepublik China“. Beide Staaten und Systeme gibt es noch. Was wäre aber aus den jeweiligen Staaten - und Menschen - geworden, wenn sie ein umgekehrtes Schicksal gehabt hätten?
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Ausgabe 4/2009: Die Wahl des Bundespräsidenten – frei und geheim?
Zum 23. Mai 2009 wird wieder einmal „die Bundesversammlung“ einberufen. Einziger Zweck ist die Wahl des/der neuen Bundespräsidenten/in. Genau 1028 Wahlmänner oder Wahlfrauen entscheiden nach ihrem Gewissen, wer nächstes Staatsoberhaupt in Deutschland sein wird. Das war immer so, egal ob man in Bonn oder in Berlin zusammenkam. Doch nicht selten war es auch eine Richtungswahl und nicht so sehr eine Persönlichkeitswahl. Einerseits dokumentierten sich die aktuellen politischen Mehrheiten, andererseits wurden für einen gewünschten Stimmungsumschwung die entsprechenden Mehrheiten herbei geredet oder herbei geschrieben. Dieses Mal, im Jahr 2009, geht es erneut nicht bloß um eine „völlig freie Wahl“. Pikant: wie in den zurückliegenden Jahren nehmen nicht bloß politische Profis an der Versammlung teil, sondern mehr oder weniger „bekannte Persönlichkeiten aus dem Volk“. Damit stehen Mehrheiten nicht von vorneherein fest ...
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Ausgabe 3/2009: Von Vilshofen an der Donau zum Kreml an der Moskwa
In der ARD wird häufig live aus der russischen Hauptstadt Moskau berichtet. Mit Stephan Stuchlik ist es ein Korrespondent aus der Donaustadt Vilshofen, der nahe an die heutigen Potentaten im Kreml und in anderen wichtigen russischen Organisationen heran kommt. Auch im geradezu rituellen russisch-ukrainischen „Gas-Krieg“ filterte er die Grundlinien heraus, die Putin und Medwedew als Droh-Potential einsetzen. Ähnliches fand bekanntlich im Georgien-Krieg letztes Jahr statt und vorher mit Tschetschenien. Auf der Münchener Sicherheitskonferenz 2007 fand Putin harte Worte, jetzt nach zwei Jahren der stellvertretende Ministerpräsident Iwanow etwas weichere. Analysten und Kommentatoren denken aber, dass besonders der „Einsatz für die Russen im nahegelegenen Ausland“ Sprengstoff für friedliche Nachbarschaftsbeziehungen, ja sogar Anlass für alte Großmacht-Träume bietet. Die Sowjetunion ist zwar untergegangen, aber könnte sie in irgendeiner Form wieder auferstehen?
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Ausgabe 2/2009: Was macht Barack Obama mit Afghanistan?
Während der ausgeschiedene US-Präsident George W. Bush nicht zuletzt wegen Irak und Afghanistan als „Kriegs-Präsident“ oder sogar als „Kriegs-Verbrecher“ bezeichnet wurde, weiß man von Barack Obama, dass er die Politik von Bush fortsetzen wird. Ein Sonderbotschafter für Pakistan und
Afghanistan sowie eine Truppenaufstockung statt Rückzug sind erste Maßnahmen. Die seit Dezember 2001 aufgebaute internationale Einsatztruppe mit 40 beteiligten Nationen ist durch die Vereinten Nationen bestätigt. Afghanistan bleibt Haupt-Krisenherd der internationalen Politik. Noch so brutale Al-Kaida-Drohungen oder Taliban-Anschläge und noch so populäre und besonders im Europa- und Bundestagswahlkampf wohlfeile Friedenspfeifen können nicht darüber hinweg täuschen, dass „am Hindukusch“ eine Richtungsentscheidung für eine stabile Weltordnung ausgefochten wird. Auch Deutschland hat dafür seine Verantwortung.
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Ausgabe 1/2009: Die Europawahl als Gesundbrunnen der CSU?
Vor genau dreißig Jahren wurde die Bevölkerung zum ersten Mal gebeten, direkt an der Zusammensetzung des Europäischen Parlaments mitzuwirken. Das Jahr 1979 war dabei ein ähnliches „Schicksalsjahr“
wie jetzt das Jahr 2009. Denn kurz vor der Europa-Wahl wurde mit Karl Carstens und trotz der sozialliberalen Koalition unter Bundeskanzler
Helmut Schmidt (SPD) nach Gustav Heinemann (SPD) und Walter Scheel (FDP) wieder ein Vertreter der Unionsparteien zum Bundespräsidenten gewählt. Das war ein hart erkämpftes Signal für die Europawahl
und wurde auch als „Zeichen“ für die Bundestagswahl im Jahr 1980 gewertet. Entsprechend einsatzfreudig hatte auch die bayerische CSU bei den Entscheidungen mitgekämpft.
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